Bei einem guten Spannungsbogen kommt die Auflösung eigentlich erst ganz zum Schluss. Eigentlich… 😉 Da ich gerne von althergebrachten Regeln abweiche, verrate ich dir schon direkt jetzt, dass nach meinen Erfahrungen Netgear Arlo und das vor kurzem erschienene Nachfolgemodell Netgear Arlo Pro die besten kabellosen bzw. drahtlosen Kamerasysteme für dein Zuhause sind. Wie ich zu dieser Einschätzung gekommen bin und wie meine persönlichen Erfahrungswerte sind, erläutere ich dir gerne in diesem Artikel.
Anforderungen und Herausforderungen an mein Kamerasystem
In erster Linie wollte ich mir aus Sicherheitsaspekten ein Kamerasystem mit Bewegungssensor für unser Smart Home zulegen. Natürlich kann keine Video- oder Sicherheitskamera dieser Welt einen Einbruch wirklich verhindern, aber es besteht definitiv ein gewisser Abschreckungseffekt bzw. es hilft beim Entdecken und Aufklären eines (versuchten) Einbruchs.
Die heutige Funktechnik und ebenso die Akkutechnik sind in meinen Augen inzwischen so weit fortgeschritten, dass ich es einfach nicht mehr einsehe, Kabel zu verlegen. Insofern sind schonmal alle LAN-basierten Kamerasysteme rausgefallen. Ebenso alle Funk- / WLAN-basierten Systeme, die noch eine Steckdose benötigen. Zugegeben schränkt das die Auswahl merklich ein und es gibt bestimmt auch einige nachvollziehbare Gründe, warum ein kabelgebundenes System besser sein könnte. Für Neubauten mag es auch kein größeres Problem sein, die nötige Verkabelung direkt mit zu installieren. Bei einer Nachrüstung in Bestandsimmobilien ist der Aufwand in meinen Augen aber sehr oft einfach unverhältnismäßig.
Übrig geblieben ist am Ende des Tages genau ein brauchbares System: Netgear Arlo. Dieses Kamerasystem habe ich jetzt bereits gute zwei Jahre (seit 2015) im Einsatz und bin tatsächlich hochzufrieden mit meiner Auswahl.
Netgear Arlo
Die wertigen weißen Kameras der Arlo-Reihe können nicht direkt an den heimischen Router angeschlossen werden, sondern unterhalten sich mit einer eigenen Basisstation, die wiederum an den Router angeschlossen wird. Als Startset benötigst du also ein Basisstation + min. eine Kamera. Ein direkter Anschluss der Kameras an den Router wäre natürlich wünschenswert gewesen, aber so umgeht Netgear evtl. Kompatibilitäts- und Sicherheitsprobleme mit der großen Router-Vielfalt da draußen.
Eingerichtet und gesteuert wird das komplette System per App – und das wirklich denkbar einfach und selbsterklärend. Auch das Hinzufügen und Verwalten mehrerer Kameras ist wirklich kinderleicht, die gesamte Einrichtung hat keine 15 Minuten gedauert. Seit kurzem gibt es für Arlo auch eine IFTTT (If This Then That)-Integration, die verschiedene Aktionen auf Basis der Kamera-Rückmeldungen triggern kann.
Die Kameras selbst werden per integriertem Magnet montiert. Regulär an der mitgelieferten Halterung, die mit ein oder zwei Schrauben an der Wand befestigt werden kann. Die Halterungen an die Wand zu kleben habe ich ebenfalls probiert, aufgrund des vergleichsweise hohen Gewichts der Kameras und der geringen Montage-Oberfläche der Halterungen waren aber Abstürze vorprogrammiert. Positiv: Den echten Härtetest aus 2,50 m Fallhöhe haben die Arlo-Kameras klaglos überstanden. 😉 Alternativ gibt es auch eine Tischhalterung zum Aufstellen. Durch die starken Magnete halten die Kameras natürlich auch an anderen Metallstücken, was durchaus praktisch sein kann für Treppengeländer und ähnliches.
Die Aufnahmen werden von der Basisstation direkt in den Arlo-eigenen Cloudspeicher gespeichert. 1 GB Cloudspeicher ist kostenlos mit dabei, kostenpflichtige Erweiterungen sind möglich. Wenn das Speichervolumen erschöpft ist, werden die ältesten Videoaufnahmen wieder überschrieben. Für meine Anwendungszwecke hat 1 GB bis dato problemlos ausgereicht, da die Kamera nur bei Bewegungen aufzeichnet und ich die Nachlaufzeit auf ca. 10 Sekunden gestellt habe.
Das Modell Arlo wird mit jeweils vier CR123-Batterien pro Kamera versorgt, die in meinem Anwendungskontext ca. 6 Monaten halten. Das beinhaltet die Kameraüberwachung bei allen Abwesenheiten, also insbesondere tagsüber und im Urlaub. Je nach Einsatzzweck – beispielsweise draußen bei kalten Temperaturen – kann der Batterieverbrauch aber deutlich höher sein. Auch wenn das System eine Zeitsteuerung ermöglicht und über Geofencing (z. B. automatisches Aktivieren beim Verlassen des Hauses) verfügt, lassen wir die Kameras meist einfach eingeschaltet. Vielleicht nicht die Batterie-sparenste Methode, aber tatsächlich die praktischste. 🙂
Netgear Arlo Pro
Seit Ende 2016 bietet Netgear mit der Arlo Pro eine verbesserte Variante zum Arlo-System an. Während die grundlegenden Vorteile, also insbesondere die hohe Flexibilität und Mobilität, durch die kabellose Umsetzung und die Wetterfestigkeit (IP65) erhalten geblieben sind, gibt es einige Verbesserungen im Detail, welche die Kameras auch für den professionelleren Einsatz rüsten. Diese Verbesserungen gegenüber dem Standardmodell lässt Arlo sich allerdings auch durch einen höheren Einstiegspreis vergüten.
So wurden beispielsweise die Batterien durch wiederaufladbare und austauschbare Netgear Arlo Pro-Akkus ersetzt, wahlweise ist jetzt auch der Betrieb am Netzstrom möglich.
An der neuen Basisstation der Arlo Pro kann jetzt auch ein lokales USB-Laufwerk angeschlossen werden, so dass die Videoaufnahmen nicht mehr zwangsläufig im Cloudspace landen müssen. Alternativ funktioniert Arlo Pro auch mit der Basisstation des Arlo (ohne Pro), d.h. wenn du bereits ein Arlo-System dein eigen nennst und auf die neuen Funktionen der Pro-Basisstationen verzichten kannst, brauchst du dir nur eine (oder mehrere) neue Arlo Pro-Kameras zulegen und kannst diese mit deinen anderen Arlo-Kameras kombinieren.
Ebenso dazu gekommen ist ein 2-Wege-Audio Kanal, d.h. du kannst wahlweise zuhören und sprechen. Dies ist insbesondere bei der Nutzung zur Sicherung von Türbereichen interessant. Neben dem Bewegungssensor reagiert die Arlo Pro bei Bedarf nun auch auf Geräusche. Ergänzt wird das Audiopaket durch eine über 100 Dezibel laute Sirene, die auf Wunsch auch manuell aktiviert werden kann. Damit eignet sich Arlo Pro verstärkt auch als echter Alarmanlagen-Ersatz.
Die weiteren neuen Funktionen sind nach meiner Einschätzung eher Details, wie beispielsweise eine verbesserte Nachsicht und ein größerer Erfassungswinkel (130 statt 110 Grad) bei der Bewegungserkennung.
Netgear Arlo oder doch lieber Netgear Arlo Pro
Da ich persönlich die Netgear Arlo-Kameras fast ausschließlich im Innenbereich einsetze, vermisse ich aktuell keine der Funktionen der Arlo Pro-Reihe schmerzlich, funktional sind die Unterschiede absolut überschaubar. Mehr zu haben schadet generell nie, oft kommen neue Ideen für die Einsatzzwecke ja auch erst mit den neuen Funktionen. 😉
Das Netgear Arlo Pro-Kamerasystem ist in meinen Augen insbesondere dann interessant, wenn es im Außenbereich und als echter Alarmanlagen-Ersatz zum Einsatz kommen soll. Dann können das 2-Wege-Audio, die Sirenen-Funktion und auch die wiederaufladbaren Akkus (insbesondere bei kälteren Temperaturen) ihre Stärken voll ausspielen.
Egal für welches der beiden Arlo-Systeme du dich entscheidest, du machst definitiv nichts falsch. Die Qualität ist bei beiden super und die Bedienung wirklich kinderleicht. Dein Zuhause gewinnt an Komfort und Sicherheit, dein Smart Home wird noch ein Stückchen smarter. 🙂
Falls dir der Artikel bei deiner nach dem besten kabellosen Kamerasystem für dein Zuhause weitergeholfen hat , würde ich mich sehr über eine Weiterempfehlung oder einen Kommentar freuen. Fragen beantworte ich wie immer jederzeit gerne!